Mittwoch, 11. September 2013


Und das ist er auch !


v.l. Lara, Frederik, Frite, Samira, Flurina, Ich, Leo, Johann
Denn nun bin ich hier - in Peru, in Lima, in meinem neuen zu Hause, mit meiner neuen Familie-, bin schon seit einen Monat hier...
Es wird Zeit für ein kleines Lebenszeichen.

Ach wisst ihr,  ich verliebe mich Tag für Tag ein wenig mehr in mein neues Leben und bin einfach glücklich hier zu sein.

Tja aber was macht der Parick denn da so glücklich ?

Die Schule und rechts der Biogarten
Ich habe mich im vergangen Jahr lange und viel darum bemüht mein Jahr nach der Schule im Ausland verbingen zu können und habe letzlich durch die "Freunde der Erziehungskunst Rudof Steiners" die Möglichkeit geboten bekommen, einen "Internationalen Jugendfreiwilligendienst" in einer heilpädagogischen Einrichtung in Lima abzuleisten. Also arbeite&lebe ich jetzt hier mit momentan 7 anderen Freiwilligen auf dem Gelände des "Colegio San Christoferus".


Der Schulhof
Ich hab mich so gefreut, mal wieder einen geregelten Tagesablauf zu haben. 
Ich arbeite jetzt hier immer Monags bis Freitags von 8 bis 14 Uhr in der Schule und danach noch für 2 Stunden im Bio Garten der Schule mit Leo&Johann zusammen. Wir wechseln uns alle zwei drei Monate mit den Anderen, die in zwei weiteren Gruppen eingeteilt wurden ab. Sie kümmern sich momentan entweder um die "Infrastruktur ( legen Mosaike auf den Wegen/ verschönern das Gelände) oder unterstützen den Hausmeister Felipe, der auch unser Nachbar ist, bei all möglichen Arbeiten die auf dem Gelände so anfallen.

Die Bäckerei / Daniels Salon
Ja und das Gelände ist einfach wunderschön und beherbergt neben dem eigentlichen Schulgebäude einen Kindergarten und auch noch eine kleine Bäckerei in der die über 30 jährigen mit Daniel zusammen arbeiten und so ist dieses Gebäude auch eher als Behindertenwerkstatt als als Schule zu sehen. Diese Schüler arbeiten uch drei Mal die Woche begleitet von einem Freiwilligen in der "Deutschen Bäckerei", die nicht unweit von der Schule entfernt ist. Im eigentlichen Schulgebäude gibt es 3 Salons, in welchen jeweils auf einen Lehrer und zwei Freiwillige ca. 10 Schüler kommen. Die Alterspanne der einzelnen Salons ist recht groß. So sind in Ivonnees Klasse Kinder im alter von 8 bis 12, in Jennys Klasse Jugentliche von 12 bis 20 und in Addis junge Erwachsene zwischen 20 und 30.
  
Unser Zimmer
Unser Stilles Örtchen
Mmh und letzlich wär da noch,das Haus von Felipe  und das Freiwilligenhaus, in welchen es zwar ein bisschen frisch und immer auch ein wenig schmuddelig ist, welches jedoch gleichzeitig einfach super gemühtlich, kunterbunt und prima ist. Wir teilen uns hier jeweils ein Zimmer&Bad zu zweit. Ich wohn mit dem Johann zusammen und der Johann ist echt spitze. Wir sind wegen Juan dem Gärtner, mit dem wir Nachmittags immer arbeiten und der auch ein  Zimmer in unserem Haus hat, nun Sporting Crystal Lima Fans geworden. Nun ist es leider so, dass 90%  der Menschen in Lima Universitario oder Alianzia Fans sind und uns, die Fans der traditionslosen, nur von der Brauerei "Crystal" gestützten Mannschaft, hasst. Doch das ist uns egal. Wir stehen zu unser neuen Liebe, trinken weiterhin fleißig Crystal, gehen nächste Woche wieder ins Stadion und haben dafür auch schon Trikots. -Ich habe meins von Juan geschenkt bekommen-

Bekennende Crystalfans
Aber zurück zum Haus, nach fleißigen Umstellen wirds hier so langsam richtig gemühtlich.. Es besitzt einfach ein unglaublich riesiges Potenzial Tag für Tag ein wenig mehr zu "Unserem zu Hause" zu werden. Johann und ich sind hier auch die ganze Zeit fleißig am basteln und benutzen regelmäßig die Werkstatt der Schule, in der uns Felipe mit Rat und Tat zur Seite steht. So Haben wir schon einen wunderbaren Wäschekorb gebaut, unseren Essentisch wieder auf Vordermann gebracht und sind gerade dabei unsere neue Bank, die wir beim Brennholz gefunden haben und die eigentlich ein altes Regal war, ein wenig zu verstärken und zu verschönern. Glaubt mir! Das macht richtig Spaß! Und ich bin voller Tatendrang. Es fühlt sich richtig gut an das Ergebnis seiner Arbeit Tag für Tag im Haus zu sehen und das selbe kann ich auch über meine Arbeit mit den Kindern sagen. Nun sind hier vielleicht die Worte " das Ergebniss meiner Arbeit " ein bisschen unpassent. Deswegen erzähl ich einfach mal ein wenig von der Arbeit in der Schule.

Unser zu Hause
Das Wichtigste
Der Wohnbereich, des Eigang,Wohn,Ess und Kühlschrankraumes




Schlemmertempel in dem man bloß nie auf die Decke schauen sollte
Die "neue Bank"
Der Innenhof









   
Nachdem ich anfänglich mit der Fritte bei den kleinsten gelandet war, musste ich nach nur ein paar Tagen mitsammt Cristian, einem für Ivonnes Salon zu alt&stark gewordenem Schüler, in Jenys Salon wechseln. Frederik teilte mit mir dieses Schicksal und so unterstützen wir nun Jeny beim unterrichten der Jugendlichen. Frederik und ich sind richtig froh über diesen "Wink des Schicksals".  Zwar beansprucht Cristian eine Menge Aufmerksamkeit, will einfach nicht glauben ,dass Frederiks Haar keine Prücke ist und zwingt uns manchmal grinsend zu einer etwas unangenehmeren Arbeit, doch ist er eigentlich wie die Anderen auch ein ganz Lieber. Wir lachen jeden Tag einfach unglaublich viel, spielen in der Pause und die Lebenslust der Kinder ist einfach richtig ansteckend. Wenn Leonardo versucht die Schubkarre den Berg hoch zu ziehen, es komplett misslingt und er sich trotzdem nen Ast abfreut, wenn Shandra beim Morgenkreis die Musiker begnadet,voller Leidenschaft dirigiert oder wenn Marisol&Sebastian sich tierisch freuen, wenn ich nen Ball immer höher und höher gegen die ans Gelände grenzende Wand des Einkaufszentrum dresche, muss ich lächeln, lachen und fühl mich richtig wohl.

Jenys Salon
Die Lieblingsassistenten der Schüler










Eigentlich sehe ich auch das momentane Ergebnis meiner Arbeit hier, nicht in meinen pädagogischen Meisterleistungen, durch die die ganze Klasse innerhalb von 1 Monat perfekt lesen, schreiben und rechen gelernt hat, sondern eher darin das ich dazu beigesteueret, dass wir uns hier Alle ein wenig wohler fühlen, wir viel lachen und ich Tag für Tag ein wenig mehr verstehe, rede und die Kinder, die anderen Freiwilligen, die Lehrer und mich ein bisschen besser kennenlerne. Mit der Zeit habe ich persönlich dann vielleicht auch die Möglichkeit die Kinder ein wenig mehr individuell zu fördern, doch momentan und auch in Zukunft steht bei mir eigentlich an oberster Stelle, dass ich meinen Teil zu dieser schönen Atmosphären in der Schule& im Freiwilligenhaus beitrage, viel gelacht wird und sich hier jeder richtig wohlfühlt. Nartürlich kann man nicht immer den leichten Weg gehen und nartürlich muss man manchmal als "Lehrer umbequem werden" und nartürlich gibts auch unter den Freiwilligen Spannungen, nur sollte man sich da nicht zu sehr reinsteigern und Probleme mit einer gewissen Lockerheit angehen.

Kurz bevor sich Peru das WM Ticket verspielt hat
Frittes Geburtstag
Ach und abschließend will ich euch sagen, dass ich mich hier gerade einfach richtig wohl fühle. Ich habe jetzt ein Jahr lang Zeit ein wenig "Leben" zu lernen. Ich muss auf ein Mal selber den Kühlschrank füllen, kochen, putzen und habe gleichzeitig einfach jede Menge Zeit dafür, mein leben ohne Pflichten, Sorgen oder Ängsten zu genießen, in Ruhe nachzudenken und Alles auf mich zukommen zu lassen.
Die Arbeit mit den Kindern macht unglaubblich viel Spaß, die anderen Frewilligen sind prima, ich habe angefangen Klavierstunden zu nehmen. An den Wochenenden fahren wir raus aus der Stadt, genießen Peru, seine Vielfälltige, wunderschöne Natur und ich freue mich jedes Mal, wenn ich danach wieder durch die kleine Tür im großen Tor des Schulgeländes in die grüne Oase mitten in dieser riesigen chaotischen Stadt eintrete darf.